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Die Gründungs-Gemeindeversammlung

Gemäss dem Dekret des Grossen Rates mussten die neuen Gemeindeorgane vor dem 1. Januar 1946, dem Fusionsdatum, bestellt sein. Auf den 15. Dezember 1945 wurde darum die erste Versammlung der Einwohnergemeinde Linden einberufen.

Was im Vorfeld der ersten Wahlen ablief, bleibt in der Bevölkerung unvergessen: Der Gemeindeschreiber von Ausserbirrmoos, der auch die Fusion vorangetrieben hatte, wollte natürlich seine Leute in den zu bestimmenden neuen Ämtern sehen und entsprechende Vorschläge wurden bekannt gemacht. Dies stiess den Innerbirrmöslern sauer auf, man sei sich nicht gewohnt, diktiert und regiert zu werden. Es bildete sich eine Interessengruppe mit Namen „Partei des Friedens oder der Nebukadnezare“, die ihre Versammlungen, zu denen nur Gleichgesinnte zugelassen waren, in der Chindbettstube des Gasthofes zur Linde abhielt. Was dort besprochen wurde, blieb vorerst im Kreis der „Partei“. Doch an der Versammlung legten sie los: Zuerst mit einem Antrag auf geheime Abstimmung, den 134 der 303 anwesenden Männer (die Frauen waren ja zu jener Zeit noch nicht stimmberechtigt) guthiessen, und dann bei den Wahlvorschlägen. Mit 191 Stimmen wurde im ersten Wahlgang Fritz Lehmann aus Zihl (Gemeinde Otterbach) zum Gemeindepräsidenten gewählt, während es Christian Jaun, von den Ausserbirrmösern als Präsident vorgeschlagen, nicht einmal zu einem Sitz in der Exekutive brachte. Auch das Vizepräsidium übernahm mit Christian von Gunten aus dem Jassbach kein Ausserbirrmösler; die brachten gerade noch zwei ihrer vielen Kandidaten in den neunköpfigen Gemeinderat.